Von Schatten, Wahrheit und Verantwortung: Wissenschaftliches Arbeiten als philosophische Reise

Ein Gastbeitrag von Dr. Nicolaus Wilder

Als Lehrender in der Allgemeinen Pädagogik erlebe ich die spannendsten Momente, wenn ich Platons Höhlengleichnis mit den Studierenden diskutiere und darüber die eigene Bildungsbiografie reflektiere. Aber dazu später mehr.

Entstanden etwa um 375 v. Chr. im antiken Griechenland ist Platons Höhlengleichnis „bis heute die tiefste und eindringlichste Analyse des Bildungsgeschehens geblieben, die sich auffinden läßt“ (Ballauff 1969, S. 91). Auch wenn Platon erkenntnistheoretisch heute nur noch von ideengeschichtlicher Bedeutung ist, so trifft dies keineswegs auf seine bildungstheoretischen Überlegungen zu. Gerade in dem gegenwärtig ausgerufenen Zeitalter der Künstlichen Intelligenz scheinen diese aktueller und relevanter denn je zu sein.

Doch was hat das mit der Vermittlung von wissenschaftlichem Arbeiten zu tun? Bei Platon im Grunde alles: Während Bildung (paideia) bei Platon ein umfassender Prozess der Entwicklung und Formung der Seele von innen und außen ist, der auf die Erkenntnis des Wahren, Guten und Schönen abzielt, ist Wissenschaft (epistēmē) die methodische Erkenntnis dieser höheren Wahrheiten selbst. Bildung also beschreibt den Weg zur Wissenschaft. Sie ist die Formung genau derjenigen Seele, die eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler zur wahren Erkenntnis benötigt. Wissenschaftliches Arbeiten zu lehren bedeutet damit nichts anderes als die Ermöglichung von Bildungsprozessen hin zu einer wissenschaftlichen Haltung. Und was dieser Weg konkret bedeutet, beschreibt das Höhlengleichnis eindrücklich. Drei – hier nur analytisch getrennte, aber eigentlich stark miteinander verwobene – Aspekte scheinen mir dabei von besonderer zeitloser Aktualität zu sein:

1) das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit

2) die selbstreflexive Erkenntnis des eigenen Schattendaseins und

3) die Aufgabe, das private und, vielleicht noch wichtiger, das öffentliche Leben zu verbessern

Diese gilt es im Folgenden holzschnittartig zu skizzieren.

Das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit

Wissenschaft ist bei Platon nicht ohne eine teleologische Ausrichtung auf Wahrheit und Gerechtigkeit zu denken, wobei Gerechtigkeit im Grunde nur eine spezielle, aber für Platon die höchste, Wahrheit darstellt. Eine Wissenschaft, die nicht nach Wahrheit strebt, verkommt zu bloßer Rhetorik – Platons Kritik an den Sophisten seiner Zeit. Dieser Aspekt ist sicher am engsten verknüpft mit Platons Ideenlehre, also der Vorstellung, dass es ein Reich höherer, unveränderlicher und ewig wahrer Ideen gibt, von denen alles sinnlich Wahrnehmbare nur unvollkommene Manifestationen sind. Diese absoluten Ideen, die Platon grundsätzlich – jedoch tief unter falschen Vorstellungen verborgen – im Menschen angelegt sieht, über einen mühsamen Reflexionsprozess freizulegen, ist für ihn wesentliche Aufgabe der Wissenschaft, da sich daran alles weitere Handeln orientiert, auch das praktische. Diesen unmittelbaren Zusammenhang illustriert Platon wie folgt.

„Schließlich aber kam ich zu der Überzeugung, daß alle jetzigen Staaten samt und sonders politisch verwahrlost sind, denn das ganze Gebiet der Gesetzgebung liegt in einem Zustand darnieder, der ohne eine ans Wunderbare grenzende Veranstaltung im Bunde mit einem glücklichen Zufall nahezu heillos ist. Und so sah ich mich denn zurückgedrängt auf die Pflege der echten Philosophie, der ich nachrühmen konnte, daß sie die Quelle der Erkenntnis ist für alles, was im öffentlichen Leben sowie für den Einzelnen als wahrhaft gerecht zu gelten hat. Es wird also die Menschheit, so erklärte ich, nicht eher von ihren Leiden erlöst werden, bis entweder die berufsmäßigen Vertreter der echten und wahren Philosophie zur Herrschaft im Staate gelangen oder bis die Inhaber der Regierungsgewalt in den Staaten infolge einer göttlichen Fügung sich zu ernstlichen Beschäftigung mit der echten Philosophie entschließen.“

(Platon, VII. Brief, 326ab)

Platon, eigentlich angetreten, um politisch aktiv zu werden, „erfüllt von dem Drang nach staatsmännischer Betätigung“ (ebd.), stellt bei seiner kritischen Auseinandersetzung basierend auf seiner praktischen Erfahrung also fest, dass alle Staaten im Grunde ungerecht sind. Es fehlen gänzlich die Rahmenbedingungen, um auch nur die Möglichkeit zu haben, durch politisches Handeln den Staat verbessern zu können. Zur notwendigen Bedingung, um überhaupt eine Form von Handlungsmächtigkeit herzustellen, wird die Klärung der Frage, was Gerechtigkeit eigentlich ist. Nur auf Grundlage der Auseinandersetzung mit dieser Frage lässt sich die Gesellschaft entsprechend verbessern.

Das Zitat verdeutlicht mehrere Aspekte:

1) Am Anfang steht die radikale Reflexion des Ist-Zustandes.

2) Um den Ist-Zustand zu verändern, bedarf es der Formulierung einer wahren – oder etwas weniger platonisch ausgedrückt: begründeten – Alternative und

3) Wissenschaft hat eine hochgradige gesellschaftliche Orientierungsfunktion und ist damit genuin normativ zu denken. Eine wertfreie Wissenschaft wäre für Platon wahrscheinlich wertlos.

Auch wenn wir Platons Absolutheitsanspruch an Wahrheit heute überwiegend nicht mehr so teilen würden, sondern Wahrheit eher korrespondenz- (eine Aussage ist dann wahr, wenn sie mit der Wirklichkeit übereinstimmt), kohärenz- (eine Aussage ist dann wahr, wenn sie in einem System von Aussagen keine Widersprüche erzeugt) oder konsenstheoretisch (eine Aussage ist dann wahr, wenn sich darauf geeinigt wurde) denken, so bleibt das Streben nach einer Form von Wahrheit weiterhin konstitutiv für die Wissenschaft. Sonst ließe sich nicht plausibel von so etwas wie Fake News sprechen. Die Verantwortung einer normativen gesellschaftlichen Orientierungsfunktion lehnen große Teile der Wissenschaft jedoch gegenwärtig ab, was aber gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher Transformationsprozesse nicht unproblematisch ist.

Auf dem Bild sieht man eine große Höhle, aus deren Aus-/Eingang Sonnenlicht hineinstrahlt. An den Wänden stehen Formeln und Zahlen. Steingebäude mit Säulen und Statuen sind an den Wänden der Höhle zu sehen. Einige Menschen laufen aus der Höhle hinaus oder hinein. Eine Gestalt steht etwas im Vordergrund auf einem Felsvorsprung und schaut dem Licht entgegen. Das Bild veranschaulicht das Höhlengleichnis.

Die selbstreflexive Erkenntnis des eigenen Schattendaseins

Die fundamentale Bedingung für Wissenschaft ist bei Platon die Erkenntnis der eigenen Schatten und Echos. Wir sind alle gefesselt an das, was uns vorgelebt wird, die Werte, die wir teilen, die Sprache, die wir sprechen, die Entitäten, an die wir glauben. Heute würde man das mit dem Begriff der Sozialisation beschreiben, dem Aufwachsen in einer Gesellschaft mit einer spezifischen Perspektive auf Welt und Selbst. Und wir glauben nur zu gerne, dass diese Dinge, also unsere Überzeugungen, auch wahr sind.

In meinen Seminaren ist das immer einer der spannendsten Momente, wenn ich frage: Wofür stehen denn in dem Gleichnis die Menschen in der Höhle? Wenn man den Diskussionen genug Zeit gibt, kommt es häufig zu folgendem Verlauf: „Na ja, die Menschen damals halt, die wussten ja noch nicht so viel.“ Oder: „Kinder, Platon beschreibt da den Prozess des Erwachsenwerdens.“ Irgendwann kommt es dann aber auch dazu, dass die Teilnehmenden sagen: „Aber es gibt doch heute auch erwachsene Menschen, die nur in Ihrer Bubble leben (aber das sind natürlich nicht wir hier an der Uni).“ Und in seltenen Fällen endet es in der fundamentalen Einsicht: „Diese Menschen stehen für uns alle. Wir alle sind gefesselt an bestimmte Sichtweisen.“ Was Platon von uns auf dem Weg in die Wissenschaft verlangt, ist nicht weniger, als an all diesen Dingen zu zweifeln, an die wir glauben und von denen wir überzeugt sind – eben unserer Bubble, in der wir uns so wohlfühlen. Wir sollen uns auf die Suche nach der Wahrheit hinter den Schatten und Echos machen. Kein Wunder also, dass er diesen Prozess als zwang- und schmerzhaft beschreibt. Diesen Weg geht man weder freiwillig noch allein. Er muss begleitet werden und genau das ist bei Platon die Aufgabe der Pädagogen.

Der Weg zur Wissenschaft ist harte Arbeit am Selbst, dem eigenen Denken, Fühlen, Handeln und Urteilen, immer in Bezug auf das eigene Mensch-Welt-Verhältnis.

Diese fundamentale Dimension kritischer Selbstreflexion ist heute – auch in der Wissenschaft – verkümmert zu der Phrase des „kritischen Denkens“. In der Regel meint das ein kritisches Denken über die anderen, weil die eigene Position für die richtige, die wahre, die absolute gehalten wird. Platon aber meint das Gegenteil. Kritisches Denken meint zuvorderst ein kritisches Reflektieren des Selbst. Warum denke, fühle, glaube, meine ich, was ich denke, fühle, glaube oder meine? Und ich mache mich auf die Suche danach, ob es nicht auch anders sein könnte. Es geht Platon um die Überwindung der eigenen Ich-Bezogenheit.

In der neueren Wissenschaftstheorie ist genau das der zentrale Gedanke, der Popper bei der Idee der Falsifikation antrieb: Die Erkenntnis, dass der Mensch sich in seiner Meinung immer irren kann und wir uns genau deswegen auf die Suche nach dem machen müssen, was wir nicht glauben. Auch dieser Gedanke ist verkümmert zu dem Verfahren einer standardisierten Nullhypothesenformulierung. Aber es ist etwas ganz anderes, formal zu sagen, es gibt einen Schwan, der nicht schwarz ist und die Daten darauf zu testen, um zu aller Überraschung festzustellen, dass alle Schwäne weiß sind, oder sich auf den beschwerlichen Weg zu machen, den einen nicht schwarzen Schwan zu finden, von dem man überzeugt ist, dass es ihn nicht gibt.

Die Aufgabe, das private und das öffentliche Leben zu verbessern

Für Platon endet Wissenschaft aber nicht mit der Erkenntnis, mit dem Ausruhen auf der Insel der Seligen. Der härteste Teil beginnt erst dann. Aus der Einsicht in Wahrheit und Gerechtigkeit folgt die Notwendigkeit, auch andere daran teilhaben zu lassen und sich für eine Verbesserung des Lebens aller einzusetzen. Im Gleichnis wird das dargestellt durch den Rückgang in die Höhle und das Herausführen der in der Höhle Verbliebenen. Dieser Prozess ist durch größte Widerstände geprägt unter Bedrohung des eigenen Lebens, was von Platon an dieser Stelle keineswegs metaphorisch gemeint ist, sondern auf Sokrates Schicksal Bezug nimmt. Das ist die Pflicht der Wissenschaft. Sie darf sich nicht auf der Erkenntnis ausruhen, nur um am Ende zu sagen, „Ich hab es ja gewusst!“, sondern sie ist verpflichtet, Gesellschaft mitzugestalten. Wissenschaft ist von der Gesellschaft für die Gesellschaft und hat somit eine große gesellschaftliche Verantwortung. Bildung und Wissenschaft sind bei Platon also nicht als akademisches Spiel mit abstrakten Wissensbeständen gedacht, als Erkenntnis um der Erkenntnis willen, sondern hochgradig praktisch und politisch. Sie dienen der Verbesserung des Lebens.

Gerade jetzt, wo uns die potenziellen Gefahren Künstlicher Intelligenz langsam zu dämmern beginnen, in den ungeahnten Möglichkeiten, beliebige authentisch anmutende Deep Fakes zu erzeugen, Demokratien zu manipulieren, die Logik von Schatten und Echos nicht nur zu reproduzieren, sondern sogar zu verstärken, es im Grunde keine Instanz mehr gibt, die uns die Unterscheidung zwischen Wissen und Meinung abnimmt, scheint diese von Platon vorgeschlagene kritisch-reflexive Haltung des Ichs wichtiger denn je, genau wie die gesellschaftliche Verantwortung und die Fähigkeit in begründeten Alternativen oder gesellschaftlichen Utopien zu denken. Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, in der KI im Dienst von Mensch und Gerechtigkeit steht? Antworten auf solche Fragen zu formulieren, ist genuine Aufgabe der Wissenschaft.

Die Lehre wissenschaftlichen Arbeitens kann in der Auseinandersetzung mit Platon und insbesondere seinem Höhlengleichnis einen wichtigen Beitrag leisten. Sie befähigt zum Eröffnen eben dieser Haltung, wenn sie nicht reduziert wird auf das Auswendiglernen bestimmter methodisch-dogmatischer Verfahren.

Literatur

Ballauff, T. (1969). Pädagogik. Eine Geschichte der Bildung und Erziehung. Band 1: Von der Antike bis zum Humanismus. Alber.

Foto von Dr. Nicolaus Wilder
https://www.olafbathke.de/

Dr. Nicolaus Wilder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Allgemeine Pädagogik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Gründungsmitglied des VK:KIWA (Virtuelles Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz und wissenschaftliches Arbeiten) sowie Vorstandsmitglied des Zentrums für Konstruktive Erziehungswissenschaft e. V.

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Kotthaus: So viel mehr Antworten als Fragen

Kotthaus, Jochem (Hrsg.) (2020): FAQ Methoden der empirischen Sozialforschung für die Soziale Arbeit und andere Sozialberufe. Opladen/Toronto: Verlag Barbara Budrich.

17,90 Euro

Inhaltsübersicht:

Teil A: Grundlagen

Teil B: Datengenerierung

Teil C: Methoden qualitativer Sozialforschung

Teil D: Die Auswertung empirischer Daten

Teil E: Besondere Aspekte der empirischen Forschung

Eine Leseprobe finden Sie hier: https://budrich.de/news/geblaettert-faq-soziale-arbeit/

Kotthaus: So viel mehr Antworten als Fragen

In diesem Buch werden Fragen beantwortet. Das ist nun nicht weiter außergewöhnlich für ein Buch, das den Bestandteil „FAQ“ im Titel trägt. Hier gelingt jedoch das Kunststück, dass man auch Antworten auf jene Fragen gebannt liest, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hätte stellen sollen.

Der Herausgeber, Prof. Dr. Jochem Kotthaus (Professor für Erziehungswissenschaft am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund) legt eine FAQ-Sammlung vor, mit der die insgesamt 16 Autor:innen weit über das thematisch Erwartbare hinausgehen.

Wie ist das Buch aufgebaut?

Das Buch ist in fünf Teile gegliedert. Als erwartbar empfinde ich die Teile B bis D, in denen die Datengenerierung, die Methoden qualitativer Sozialforschung und die Auswertung empirischer Daten thematisiert werden. Das ist nötig, das ist sinnvoll, und das muss ein solches Buch auch leisten, um seinem Titel gerecht zu werden. Was geschieht nun aber in den beiden verbleibenden Teilen des Buches?

Teil A, in dem die wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Grundlagen behandelt werden, gehört für mich zwingend zur Methodenlehre. Immer wieder höre ich allerdings von Lehrenden, dass sie das anders sehen und die Wissenschaftstheorie ausklammern („zu trocken“). Aber wie will ich mit den Studierenden über die Aussagekraft von Ergebnissen sprechen, wenn ihnen diese Hintergründe nicht bekannt sind? Im vorliegende Buch geht es diesbezüglich ans Eingemachte: Die Fragen „Was ist ein Subjekt?“ und „Was sind Theorien?“ kommen noch harmlos daher, aber spätestens bei sperrigeren Fragen wie „Was ist Wirklichkeit?“ oder aber „Was ist Erkenntnistheorie – und warum sollte ich sie nicht ignorieren?“ wird klar: Hier kann man von der Pike auf lernen, was es mit (qualitativer) Forschung auf sich hat und in welchem Verhältnis sie zur Sozialen Arbeit steht.

Der letzte Teil des Buches ist für mich der beste, weil er seinesgleichen sucht. Die anderen Inhalte könnte man alle so oder in ähnlicher Form bereits an anderer Stelle gelesen haben. In Teil E jedoch, („Besondere Aspekten der empirischen Sozialforschung“) erfahren die Studierenden beispielsweise, wie sie die Forschung in ihr Studium integrieren oder welche rechtlichen Details im Forschungsprozess kritisch werden könnten. Auch für mich war das sehr spannend. Da ich ja nicht in diesem Bereich forsche, habe ich nie damit auseinandergesetzt, was denn wäre, wenn ich während meiner Forschung eine Straftat beobachte oder gar selbst im Namen der Forschung eine begehen soll!

Anspruch, Wirklichkeit und noch ein Anspruch

Das Buch soll „Einführung und Anregung“ sein (S. 12). Ich denke, dass es das in jeder Hinsicht schafft. Wie gerade beschrieben, sind die Inhalte vielfältig, hilfreich und relevant. Hinzukommt, dass das Buch mit einem Blick für Studierende geschrieben wurde, ohne dabei anbiedernd zu sein. Bei den Texten hatte ich immer den Eindruck, dass den Autor:innen viel daran liegt, auch tatsächlich verstanden zu werden und den Studierenden Impulse für ihr weiteres Forschen zu geben.

Überhaupt kam mir das Buch sehr zugänglich vor. Das liegt zum einen am Aufbau, zum anderen an der Sprache. Immer wieder wurde ich von witzigen Formulierungen und der direkten Ansprache überrascht. So erhält man in dem von mir hoch geschätzten Teil E – wo sonst? – den Tipp, zumindest zu Beginn nicht in besonders schwierigen oder vulnerablen Gruppen zu forschen. Wenige Seiten später dann liest man: „Sagen Sie bitte nicht, dass Sie doch im Zuhältermilieu oder bei Rockergangs geforscht haben!“

Abschließend möchte ich einen Wunsch äußern, vielleicht erhört ihn ja jemand 😉 Ich wünsche mir, dass auch andere Menschen im Wissenschaftssystem einen solch differenzierten Blick auf ihre Disziplin bzw. deren Methodologie werfen und die Welt mit Hilfe eines ähnlichen Buches daran teilhaben lassen. Das ist anspruchsvoll und wäre gleichzeitig so wertvoll!

Welchen Studierenden kann man das Buch empfehlen?

Mit dem Titel ist es bereits gesagt: „für die Soziale Arbeit und andere Sozialberufe“. Das Buch richtet sich genau an Studierende der genannten Fächer, wobei der Begriff „Sozialberuf“ natürlich Interpretationsspielraum zulässt. Es werden sich die Richtigen angesprochen fühlen (und das wahrscheinlich sehr!).

Erstsemester werden mit diesen FAQ sicher mehr anfangen können als Fortgeschrittene, und so ist das Buch auch gedacht. Allerdings denke ich, dass auch Studierende späterer Semester viel Wissenswertes finden werden. Im „schlechtesten“ Fall fühlen sie sich nach der Lektüre „nur“ in ihrem Wissen bestätigt und somit sicherer auf dem Gebiet der empirischen Sozialforschung.

Was bringt das Buch für den Einsatz in der Lehre?

Für den Einsatz in der Lehre wurde das Buch an sich nicht konzipiert. Es ist noch nicht einmal ein Lehrbuch im klassischen Sinn. Der Herausgeber weist sogar ausdrücklich darauf hin, dass sein FAQ-Buch kein Lehrbuch ersetzen kann, und liefert mit dem Kapitel namens „Welche Bücher muss ich lesen?“ eine annotierte Bibliographie, die zehn ausgewählte Werke umfasst.

Wenn ich in entsprechenden Veranstaltungen – also in Methodenfächern innerhalb eines Studiengangs Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik – lehre, verweise ich die Studierenden immer wieder einmal auf passende Abschnitte des Buches. Es eignet sich hervorragend zum Schließen von individuellen Wissens- und Verständnislücken.

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Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Wissenschaftstheorie – Eine Sammelrezension

Gähn.

Theorie. Und dann auch noch Wissenschaftstheorie.

Muss das sein?

Wirklich?

Ja, das muss sein.

Die Beschäftigung mit Wissenschaftstheorie ist so wichtig ist, weil sie vielerorts irgendwie, ganz unbemerkt, heimlich still und leise, aus den Curricula verschwunden ist. Dabei bildet sie doch die Basis für unser Verständnis von Wissenschaft. Sie bietet Orientierungswissen für alle, die sich in ein Fach einfinden wollen.

Für diesen Beitrag habe ich vier Bücher ausgewählt, deren überwiegendes Thema die Wissenschaftstheorie ist, und nicht solche, die ihr nur ein einzelnes Kapitel widmen. (Gut, eine Ausnahme gibt es.). Aus der BWL und den Sozialwissenschaften kommend, waren für mich vor allem Werke aus diesem Bereich interessant. Als da wären: Brühl, Schülein/Reitze, Helfrich und Kornmeier

In den Kommentaren haben Sie die Möglichkeit, Ihre Empfehlungen für andere Studienrichtungen zu geben.

Brühl, Rolf (2014): Wie Wissenschaft wissen schafft. Wissenschaftstheorie für Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler. Konstanz und München: UVK/Lucius (UTB)

19,99 Euro

Überblick über den Inhalt:

1 Einleitung

1.1 Gründe für die Beschäftigung mit Wissenschaftstheorie
1.2 Pluralismus und wissenschaftliche Toleranz
1.3 Ziele des Buches
1.4 Aufbau des Buches
2 Wissenschaftstheorie und Forschungsprozess
2.1 Was ist Wissenschaftstheorie?
2.2 Kognitive Ziele der Wissenschaft
2.3 Dimensionen von Forschungsprogrammen

2.4 Wissen, Wahrheit und Validität
3 Ontologische Festlegungen für die Sozialwissenschaft
3.1 Sachverhalte in einer Ontologie des Sozialen
3.2 Eine Mehrebenen-Analyse der Ontologie
3.3 Realismus und Anti-Realismus
4 Forschungsprozess und Forschungsmethoden
4.1 Logik und Forschungsprozess
4.2 Induktion und Abduktion
4.3 Eine allgemeine Argumentform
4.4 Typen von sozialwissenschaftlichen Methoden
5 Verstehen
5.1 Verstehen als Konzept der Hermeneutik
5.2 Grundlegung einer hermeneutischen Methode
5.3 Methodologie sozialwissenschaftlicher Hermeneutik
5.4 Validität von Interpretationen
6 Beschreibung
6.1 Wesentliche Ziele beschreibender Untersuchungen
6.2 Begriffsbildung und Messung von Variablen
6.3 Von der Begriffs- zur Typenbildung
6.4 Beschreibung von Zusammenhängen
7 Erklärung
7.1 Von der DN-Erklärung zur intentionalen Erklärung
7.2 Kausalität und Erklärung in den Sozialwissenschaften
7.3 Theorien in den Sozialwissenschaften
7.4 Bewährung und Hypothesenprüfung
7.5 Bewährung und Validität
7.6 Erklären versus Verstehen
8 Gestaltung und Prognose
8.1 Merkmale von Gestaltung und Prognose
8.2 Methodologische Aspekte von Prognosen
8.3 Prognosen in den Sozialwissenschaften

8.4 Güte von Prognosen 287
8.5 Methodologische Aspekte der Gestaltung
8.6 Gestaltungsziel und Sozialtechnologie
8.7 Qualitätsaspekte in der Gestaltung

Cover_Brühl

Prof. Dr. Rolf Brühl ist Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmensethik und Controlling an der ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin.

Brühls Buch verfolgt einen pluralistischen Ansatz und wirbt für wissenschaftliche Toleranz. Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, wie die verschiedenen (empirischen) Methoden wissenschaftstheoretisch fundiert sind. So soll den Lesern ermöglicht werden, ihre eigene wissenschaftstheoretische Position zu finden. Letztlich bringt insgesamt gesehen ja nur ein reflektierter Einsatz der Methoden die Wissenschaft weiter.

Entlang der kognitiven Ziele der Wissenschaft – Verstehen, Beschreiben, Erklären, Prognostizieren, Gestalten – zeigt Brühl, wie „Wissenschaft Wissen schafft“. Dabei kommt auch die Hermeneutik nicht zu kurz, was keine Selbstverständlichkeit ist.

Das Buch ist so grundlegend, dass jeder es gelesen haben sollte, der in einer der angesprochenen Disziplinen zuhause sein möchte. Der übersichtliche Aufbau sowie das Glossar und das Sachregister erlauben es auch, später bei Bedarf schnell einmal etwas nachzuschlagen. Brühl macht es einem durch die gut verständliche Sprache, die vielen Schaubilder und die Beispiele im Text leicht, den Inhalt aufzunehmen. Außerdem sind die Schlüsselbegriffe fett hervorgehoben, es gibt so genannte „Philosophieboxen“, Zusammenfassungen am Kapitelende, Fragen zur Lernkontrolle und kommentierte Literaturempfehlungen. Wer also stärker in das Thema einsteigen möchte, bekommt hier viel Wertvolles geliefert.

Schülein, Johann August und Simon Reitze (2016): Wissenschaftstheorie für Einsteiger, 4. Aufl., Wien: facultas (UTB).

18,99 Euro

Überblick über den Inhalt:

1 Wieso Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie?
Leben – Handeln – Wissen
Typen von Wissen und seiner Verwendung
Institutionalisierung von Wissensproduktion
Objektive Erkenntnis, Theorie und Wissenschaft
2 Die Anfänge von Erkenntnistheorie
Mythos
Religion
Philosophie
3 Der Neubeginn unter veränderten Bedingungen
Scholastik
Rationalismus
Empirismus
Methoden der Erkenntnis
Deutscher Idealismus
4 Der Beginn der Wissenschaftstheorie: Positivismus und Positivismus-Kritik
Positivismus
Positivismus-Kritik
5 Analytische Philosophie, Logischer Positivismus und Kritischer Rationalismus
Analytische Philosophie
Logischer Positivismus
Kritischer Rationalismus
6 Kritik des Kritischen Rationalismus
Innerwissenschaftliche Entwicklungen
Äußere Entwicklungen: Wirtschaft, Politik und Wissenschaft
7 Alternativen zum Positivismus: Neo-Konstruktivismus
8 Denotative und konnotative Theorien
Logisch unterschiedliche Gegenstände
Logisch unterschiedliche Theorien
Konsequenzen
9 Wozu also Wissenschaftstheorie?
Theorie und Praxis
Ein Blick zurück
Wissensgesellschaft
Wissenschaft, Politik und Moral
Möglichkeiten und Grenzen von Erkenntnis und Wissenschaftstheorie
Wissenschaft und Kreativität
Cover_SchüleinReitze

Prof. Dr. (em.) Johann Schülein lehrt am Institut für Soziologie und Empirische Sozialforschung der Wirtschaftsuniversität Wien.

Dr. Simon Reitze ist Berater, Philosoph, Autor und Künstler in Solothurn.

Diese Einführung von Schülein und Reitze bietet einen Überblick über die wichtigsten Vertreter der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Ihr Ansatz ist ein historischer, der Leser wird von der Antike bis zur Gegenwart geleitet und lernt in chronologischer Nachzeichnung die verschiedenen Positionen kennen. Ein Kapitel über die Bedeutung der Beschäftigung mit Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ist einleitend vorangestellt. Dafür gehen die Autoren weit in der Menschheitsgeschichte zurück und betrachten auch Mythos, Religion und Philosophie als Formen des Erkenntnisgewinns.

Auch hier finden die Leser über die gut verständliche Sprache leicht in den Text. Ein Glossar und ein Personenregister erleichtern den Zugang. Im Vergleich mit Brühls Buch ist es jedoch deutlich textlastiger und somit weniger an den Bedürfnissen des flüchtigen Lesers ausgerichtet. Das stellt ja nicht per se einen Nachteil dar. Wer sich tiefer für die Materie interessiert, findet in diesem Buch ein komplexes Thema sehr gut aufbereitet. Die Literaturliste ist in drei Bereiche gegliedert: Primärliteratur, Einführende und Weiterführende Literatur. Je nach Bedarf kann man sich also zum Weiterlesen das Richtige herauspicken.

 

Helfrich, Hede (2016): Wissenschaftstheorie für Betriebswirtschaftler. Wiesbaden: Springer Gabler.

24,99 Euro

Überblick über den Inhalt:

  • 1 Gegenstandsbereich der Wissenschaftstheorie
  • 2 Betriebswirtschaftslehre im Kanon der Wissenschaften
  • 3 Aufgaben der Betriebswirtschaftslehre als Realwissenschaft
  • 4 Wissenschaftliches Schlussfolgern
  • 5 Wissenschaftliche Aussagen
  • 6 Theorien als Aussagensysteme
  • 7 Modelle als vereinfachte Abbildung von Zusammenhängen
  • 8 Wissenschaftstheoretische Positionen
  • 9 Gütekriterien methodischer Vorgehensweisen
  • 10 Forschungsstrategien
  • 11 Datengewinnung und -messung
  • 12 Datenauswertung
  • 13 Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Cover_Helfrich

Prof. Dr. Hede Helfrich war Lehrstuhlinhaberin für Psychologie und Interkulturelle Kommunikation an den Universitäten Hildesheim und Chemnitz. Derzeit lehrt und forscht sie als Gastprofessorin an der Dongbei-Universität für Finanzen und Wirtschaft (DUFE) in Dalian (China).

Helfrichs Buch stellt die Betriebswirtschaftslehre in den Vordergrund und bettet diese in den Kontext des Wissenschaftssystems ein. Es sind ausdrücklich die Grundlagen, Vorgehensweisen und Grenzen betriebswirtschaftswissenschaftlicher Forschung das Thema. Somit ist dieses Werk vor allem für (angehende) BWLer interessant. Mit seinen vielen Abbildungen und Tabellen ist es gut zu erfassen, auch hier hilft wieder ein Glossar beim Finden der wichtigsten Begriffe.

Es mag verwundern, dass eine Psychologin über die Betriebswirtschaftslehre schreibt. Dieser Umstand wird an keiner Stelle thematisiert, bringt allerdings aus meiner Sicht vor allem einen Vorteil mit sich: Helfrich schreibt mit dem Blick von außen, wie etwa eine Ethnologin, die ein fremdes Volk betrachtet. Die praktischen Beispiele aus betriebswirtschaftlicher Forschung und Praxis, die zur Veranschaulichung dienen, muss die Autorin dann wohl aufwändig recherchiert haben.

Forschungsstrategien werden in einem eigenen Kapitel behandelt. Das bietet einen guten Überblick über die Möglichkeiten den Faches, wenngleich die quantitativen Methoden dominieren. Ich glaube auch, die größere Vertrautheit mit den Ansätzen und Methoden zu bemerken, die in der Psychologie verwendet werden. An diesen Stellen schreibt die Autorin tendenziell ausführlicher.

Das letzte Kapitel des Buches soll den idealtypischen Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit zeigen. Tatsächlich liest es sich wie eine Kurzanleitung zum Wissenschaftlichen Arbeiten. Ob das an der Stelle nun wirklich nötig war, ist fraglich. Es wirkt etwas fehl am Platz, denn was wollen Studierende damit anfangen? So oder so benötigen sie benötigen sie einen zusätzlichen Ratgeber, wenn es an das Verfassen der eigenen Arbeiten geht.

Der rote Faden des Buches ist, zumindest für mich, nicht klar erkenntlich, obwohl mit Abbildung 1 im Vorwort versucht wird, den Zusammenhang zwischen den Kapiteln grafisch zu veranschaulichen. Auch wird mir nicht klar, worauf das Buch abzielt. Einige Themen sind sehr abstrakt, vor allem in den Kapiteln über Aussagen und Theorien als Aussagensysteme, andere hingegen eher auf die praktische Umsetzung ausgerichtet. Für mich verbindet sich das für mich nicht, sondern steht auf eine seltsame Art nebeneinander.

Kornmeier, Martin (2007): Wissenschaftstheorie und wissenschaftliches Arbeiten. Eine Einführung für Wirtschaftswissenschaftler. Heidelberg: Physica-Verlag.

17,99 Euro

Überblick über den Inhalt:

1 Stellenwert der Wissenschaftstheorie für die Betriebswirtschaftslehre

1.1 Historische Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre: ein kurzer Rückblick

1.2 Abgrenzung von Wissenschaft, Wissenschaftstheorie und wissenschaftlichem Arbeiten

1.3 Einordnung der Betriebswirtschaftslehre in die Wissenschaft

1.4 Aufgaben und Ziele der Betriebswirtschaftslehre als Ausgangspunkt wissenschaftlicher Arbeiten

1.5 Stellenwert wissenschaftstheoretischer Ansätze für die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten

(Naiver) Realismus, (Radikaler) Konstruktivismus, (Klassischer) Rationalismus, Empirismus, Konstruktivismus, Kritischer Rationalismus

2 Grundbegriffe der Wissenschaftstheorie: Wesentliche Elemente einer wissenschaftlichen Arbeit.

2.1 Aussagen

2.2 Definitionen

2.3 Hypothesen

2.4 Modell und Theorie

3 Quellen zur systematischen Gewinnung von Wissen

3.1 Grundsätzliche Optionen

3.2 Literaturstudium

3.3 Meta-Analyse

3.4 Sekundäranalyse (Schreibtischforschung)

3.5 Primärerhebung (Feldforschung)

3.6 Wahl der Erkenntnisquelle: Einflussfaktoren

4 Idealtypischer Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Prof. Dr. Martin Kornmeier ist Head of Department International Business sowie Head of International Bachelor Program der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Standort Mannheim sowie Herausgeber der BA KOMPAKT.

Auch Kornmeiers Einführung in die Wissenschaftstheorie ist sehr stark auf BWL ausgerichtet und liefert ebenfalls, wie Helfrichs Buch, sehr gut nachvollziehbare Beispiele. Der Autor erklärt sowohl die die wissenschaftstheoretischen Grundpositionen als auch die wesentlichen Begriffe, zudem vermittelt er gut verständlich die Methoden der empirischen Sozialforschung. Auch die Literaturrecherche findet hierbei Beachtung. Kornmeiers Buch, oder nennen wir es Ratgeber, kombiniert also die Wissenschaftstheorie und das wissenschaftliche Arbeiten. Während bei anderen Ratgebern die Wissenschaftstheorie doch oft sehr kurz kommt, wird sie hier ausführlich behandelt. Der Teil zum Wissenschaftlichen Arbeiten jedoch weist wieder diese eine Eigentümlichkeit auf, die vor allem bei Büchern von Professoren der BWL verbreitet ist: „Text entsteht“, sprich der Schreibprozess wird nicht weiter thematisiert.

Bei Kornmeier gefällt die Struktur besser als bei Helfrich, denn der Leser kann direkt aus dem Inhaltsverzeichnis sehr viel besser ersehen, wo genau er welche Themen und Begriffe erwarten darf und vor allem, wie diese aufeinander aufbauen.

Die zweite Auflage des Buches wird 2017 bei Springer erscheinen und dann ausführlicher hier rezensiert.

Im Überblick

Welchen Studierenden kann man welches Buch empfehlen?

Je nach Interessenslage und Studienfach lautet die Empfehlung etwas anders.

Während Brühls Buch so allgemein und übergreifend angelegt ist, dass ich es allen Studierenden der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ans Herz legen würde, eignen sich Helfrichs und Kornmeiers Bücher vor allem für BWLer, auch wenn der Klappentext Gegenteiliges behauptet.

Wem nach der Lektüre von Brühl noch die Beschreibung der wissenschaftstheoretischen Strömungen fehlen, sei zur Ergänzung Schülein/Reitze empfohlen.

Welches Buch bringt für den Einsatz in der Lehre am meisten?

Hier ist vor allem das Buch von Brühl herauszuheben. Mit den Kontrollfragen haben Lehrende erste Anhaltspunkte, was sie für die Vorlesung aufbereiten könnten oder was sich als Aufgabe für Gruppenarbeiten verwenden lässt.

Auf der Website des Autors besteht die Möglichkeit, Begleitmaterialien anzufordern. Außerdem gibt es das Inhaltsverzeichnis, eine Leseprobe und das Glossar zum Herunterladen.

 

Wie lauten Ihre Literaturempfehlungen zur Wissenschaftstheorie?