Ein Gastbeitrag ist kein Fisch

Besuch, sagt man, ist wie ein Fisch – nach drei Tagen fängt er an, zu stinken. Ein Gastbeitrag auf einem fremden Blog fängt nach drei Tagen überhaupt erst an, seine Wirkung zu entfalten.

Ich schreibe sehr gern. Ich liebe es, mir Ideen für Blogartikel zu überlegen, sie reifen zu lassen und zu gegebener Zeit meine Gedanken zu verschriftlichen.

Manchmal allerdings mag ich das gar nicht so sehr. Da fallen mir immer nur wieder die gleichen Dinge ein, zu denen ich Sätze formuliere, von denen ich gar nicht mehr sicher sagen kann, ob ich sie nicht schon einmal (zweimal? dreimal?) geschrieben habe.

Aus diesem Grund weiß ich Gastbeiträge sehr zu schätzen. Sie bringen eine neue Perspektive in den Blog. Sie verschaffen Ihnen eine schöne Abwechslung und entlasten gleichzeitig mich. Daher freue ich mich, wenn mir jemand einen Gastbeitrag anbietet oder auf meinen Vorschlag, man könne doch…, direkt einsteigt.

In diesem Artikel erfahren Sie

  • ob es für Sie sinnvoll ist, einen Gastbeitrag auf meinem Blog zu veröffentlichen
  • welche Vorteile Ihnen das bietet und
  • wie das eigentlich geht.

Ein kleiner Haken existiert allerdings auch, und den möchte ich Ihnen natürlich nicht verschweigen.

Das „Who is who“ hinter den Gastbeiträgen

Bei der genaueren Betrachtung, wer hier schon einen Gastbeitrag geschrieben hat, fiel mir auf, dass es im Wesentlichen zwei Gruppen sind.

  • Menschen, die mit (Schreib-)Trainings und Beratung ihr Geld verdienen

und

  • Dozierende, deren Lehre innerhalb eines Curriculums stattfindet und die eine Veranstaltung zum Wissenschaftlichen Arbeiten zusätzlich zur Fachlehre übernommen haben

Übrigens: Wenn Sie am Ende des Artikels bei den Schlagworten auf „Gastbeitrag“ klicken, werden Ihnen die bisherigen Gastbeiträge angezeigt.

Neu dazukommen dürfen gern

  • Studierende oder Ehemalige, die ihre Gedanken beisteuern,
  • Fachlehrende, die gerade nicht Wissenschaftliches Arbeiten lehren, und die gern ein paar Wünsche formulieren möchten
  • Menschen, die an Hochschulen über das didaktische Weiterbildungsangebot entscheiden

und auch

  • Menschen mit thematisch passenden Forschungsvorhaben oder -ergebnissen, die diese gern einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen möchten

Wegbleiben dürfen hingegen bestimmte Angebote aus verwandten Gebieten. Über themenfremde Gebiete müssen wir gar nicht erst sprechen. Denn ich setze sowieso voraus, dass Sie sich nur an mich wenden, wenn Sie etwas zu den Themen des Blogs – Wissenschaftliches Arbeiten lehren sowie Betreuung und Begutachtung studentischer Arbeiten – beitragen können. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass mir Beiträge zu generell sinnvollen Themen (z. B. Zeitplanung) angetragen werden, die jedoch keinerlei Bezug zum Alltag an Hochschulen aufweisen und auch nicht auf die Lehre abzielen. Was hier auf dem Blog erscheint, soll entweder unmittelbar den Lehrenden helfen oder eben mittelbar den Studierenden, indem die Lehrenden etwas kennenlernen, das ihren Studierenden hilft. Ein allgemeiner Artikel über Zeitplanungsmethoden, die für alle Büroberufe gelten können, ist mir zu unspezifisch und damit leider durchgefallen.

Ok, gehen wir für alles Weitere davon aus, Sie hätten bereits eine passende Idee, die nicht durch das Raster fällt. Sie denken sich „Das könnte gehen.“ Aber noch haben Sie nicht Kontakt mit mir aufgenommen, denn irgendetwas hemmt sie.

Warum also überhaupt einen Gastbeitrag schreiben?

  • Das Verfassen eines Gastbeitrags bietet eine hervorragende Möglichkeit, das Medium Blog kennenzulernen: Wie schreibe ich einen Blog? Worauf muss ich achten?
  • Mit einem Gastbeitrag können Sie testen, ob Ihnen Bloggen überhaupt Freude bereiten würde. Vielleicht spielen Sie ja mit dem Gedanken, einen eigenen Blog aufzuziehen? Bevor Sie sich die Mühe machen und dieser dann nach fünf Artikel nur herumdümpelt, nutzen Sie doch lieber einen fremden Blog für den Testlauf.
  • Sie bekommen Aufmerksamkeit. Ihren Gastbeitrag lesen Menschen, die sonst nichts von Ihnen lesen. Sollten Sie bereits einen eigenen Blog betreiben, können Sie durch den Gastbeitrag auf dem fremden Blog vielleicht ein paar neue Interessierte gewinnen. Wenn Sie keinen eigenen Blog führen, ist der Gastbeitrag eine wunderbare Möglichkeit zum Netzwerken und Erweitern der Kontakte. Eben weil der Gastbeitrag veröffentlicht und verlinkt wird und außerdem auf Social Media geteilt werden kann. Da bleibt es nicht aus, dass die eine oder andere Kontaktanfrage kommt.

Also wenn Sie das nicht überzeugt, weiß ich auch nicht! 😉 Dann lassen Sie uns einmal die Ärmel hochkrempeln und (gedanklich) zur Tat schreiten.

Wie geht das nun eigentlich konkret mit dem Gastbeitrag?

  • Auswahl des geeigneten Blogs: Normalerweise würden Sie nun erst einmal einen passenden Blog auswählen. Dieser Schritt kann entfallen, wenn Ihre Wahl schon auf meinen Blog gefallen ist. (Ich habe übrigens im Jahr 2017 einen Artikel mit dem Titel „Mein Blog langweilt sie – hier sind die Alternativen“ veröffentlicht. Leider ist auf den meisten der genannten Blogs kaum noch etwas los.)
  • Die Kontaktaufnahme: Wie kommen wir zusammen? Sie können mich selbstverständlich mit einer ausgereiften Idee kontaktieren. Sie haben ein Leib- und Magenthema und möchten darüber schreiben? Immer her mit der Idee! Vorzugsweise schicken Sie mir eine Nachricht an andrea.klein@wissenschaftliches-arbeiten-lehren.de. Im anschließenden E-Mail- oder Telefonkontakt finden wir heraus, ob ich finde, dass die Idee zu meinem Blog passt oder ob wir sie noch ein wenig anpassen. Sie „dürfen“ aber auch den Kontakt suchen, wenn sich eine erste Idee noch entwickeln soll. Manchmal hat man ja so eine Ahnung, wohin die Reise mit dem Text gehen könnte, aber ein kleiner Dreh, ein letzter Schliff fehlen noch, um das Ganze tatsächlich anzugehen. In diesem Fall stehe ich Ihnen gern als Denkhilfe zur Verfügung.
  • Der zeitliche Aspekt: Wann Ihr Gastbeitrag erscheinen soll, ist eine Frage der Absprache. Sie sagen mir, wann Sie mir den Text zusenden, woraufhin ich die Veröffentlichung grob einplane. Sollte etwas dazwischenkommen, lässt sich sicher ein neuer Plan arrangieren. Mittlerweile bin ich deutlich flexibler als früher.
  • Der Aufbau und Stil Ihres Beitrags: Für diese Aspekte gebe ich Ihnen ein paar Hinweise in einem übersichtlichen Dokument mit auf den Weg, sobald es konkret wird. Dem entnehmen Sie, wie lang der Beitrag sein sollte, wie sie ihm Struktur geben können und was hinsichtlich der Sprache zu beachten ist.
  • Die Veröffentlichung: Mit der Technik im Hintergrund haben Sie nichts weiter zu tun. Sie lehnen sich entspannt zurück und dürfen auf meine Nachricht mit dem Link zum fertigen Gastbeitrag warten.

Was hält Sie zurück?

Moment, was ist denn mit den Nachteilen? Die sollten doch auch zur Sprache kommen. Fest steht, dass das Verfassen eines Gastbeitrags Ressourcen bindet. Kosten entstehen für Sie natürlich nicht. Aber einige Zeit wird es schon dauern, bis der Text fertiggestellt ist. Ganz fremd wird Ihnen ja das Schreiben höchstwahrscheinlich nicht sein, daher konnten Sie sich diesen Punkt schon denken.

Was vielen nicht bewusst ist: Einer der eingangs ausgeführten Vorteile kann in einen Nachteil umschlagen. Durch die Veröffentlichung eines Gastbeitrags erhalten Sie Aufmerksamkeit. Sie zeigen sich. Sie treten heraus aus der schweigenden Masse und äußern sich. Bei kontroversen Inhalten kann das durchaus dafür sorgen, dass Sie missverstanden und in (schlimmstenfalls fruchtlose) Diskussionen verwickelt werden. Vielleicht fühlt sich aber auch jemand auf den Schlips getreten und sagt es Ihnen nicht einmal. Dann merken Sie lange nichts, bis Sie anfangen, sich zu wundern. All das kann passieren, und ich möchte, dass Sie sich dieses Risikos bewusst sind und es eingehen (oder eben nicht).

Tja, wie gelingt mir jetzt die Kurve? Ich könnte schreiben „Seien Sie mutig und wagen Sie es! Sie werden sehen, was das Gutes bewirkt.“ Letztlich wissen nur Sie selbst, ob dieser Schritt in diesem Moment für Sie passend ist. Ich persönlich bin immer gut gefahren bei meinen Entscheidungen für größere und kleinere Wagnisse, die mir im Vorfeld ein gewisses Kribbeln beschert haben.

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