Haben Sie schon einmal so richtig absichtlich plagiiert? – Ok, Sie waren bestimmt jung und brauchten den Schein (= die Leistungspunkte).
Und haben Sie schon einmal unabsichtlich plagiiert? Wissen Sie nicht? Mir ist es passiert, und ich wusste es natürlich auch erst einmal nicht.
Die deutsche Sprache hält für solche Situationen ein schönes Wort bereit: Tja. Es ist kein schönes Gefühl, ein Plagiat zu entdecken. Wenn es sich dann noch um ein eigenes handelt: Tja. Ein geknicktes Tja. Ein „Tja, und nun?!?“-Tja.
Die ganze Angelegenheit hatte aber auch etwas Gutes, und zwar für die Lehre.
Nähern wir uns der Sache doch einmal chronologisch an.
Und das geschah so…
Anfang 2016:
Auf der Suche nach Impulsen für die Lehre lese ich Passagen aus „Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf“ von Andrea Frank, Stefanie Haacke und Swantje Lahm (2013, 2. Aufl., Stuttgart: Metzler). Eine richtig intensive Lektüre ist das zu der Zeit nicht, dazu stehen zu viele andere Themen auf meinem Plan.
Mitte März 2016:
In einer E-Mail an eine der Autorinnen schreibe ich:
„Ihr Buch ‚Schlüsselkompetenzen‘ habe ich übrigens, wie der Zufall es will, gerade hier liegen und konnte schon viel Nützliches für meine Arbeit mit den Studierenden herausziehen.“
Ende Mai 2016:
Ein Gastbeitrag von mir erscheint auf dem Blog von Daniela Keller (http://www.statistik-und-beratung.de/2016/07/ueberarbeiten-vom-aufraeumen-zum-dekorieren/). Darin nutze ich das Bild des Aufräumens, um zu verdeutlichen, wie Studierende beim Überarbeiten ihrer Texte sinnvollerweise vorgehen sollten.
Ende August 2016:
Als ich an einem ruhigen Home Office-Tag so vor mich hinarbeite, nehme ich das Buch „Schlüsselkompetenzen“ erneut zur Hand. Mir fährt der Schreck in die Glieder. Da lese ich etwas von „Überarbeiten als Aufräumen“ (S. 67). Genau so habe ich meinen Gastbeitrag genannt und dabei sogar noch „von grob zu fein“ zum Motto erhoben! Genau so, wie es Frank, Haacke und Lahm es formuliert haben.
Hilfe! Wie peinlich!
Mein Herz rast. Ich schaue noch mal genau in das Buch. Das steht da wirklich. Ich schaue meinen Gastartikel an. Auch da steht das. Wirklich. Meine Gedanken überschlagen sich.
Was tun? Und überhaupt: Wie konnte das passieren? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese Stelle im Buch noch nicht gelesen hatte, als ich den Gastartikel verfasst habe.
Oder? Bin ich mir da wirklich sicher? Bei meiner Lesemenge ist es gut möglich, dass ich es nur überflogen, aber gar nicht richtig wahrgenommen habe und dann später als vermeintlich eigene Idee verfolgt habe. Zumal ich in dem Moment ja nicht im „Wissenschafts-Modus“ war. Dann gehe ich sorgfältiger vor und mache mir parallel zum Lesen Notizen oder fertige gleich ein ordentliches Exzerpt für meinen Zettelkasten an.
Wenn ich hingegen auf der Suche nach Ideen für die Lehrveranstaltungen bin, ist es wahrscheinlicher, dass ich beim scannenden Lesen auch Inhalte streife, die ich in dem Moment gar nicht suche, und denen ich daher keine große Beachtung schenke.
Später setzt ein anderer Gedanke ein: Könnte es nicht sein, dass ich selbst und eigenständig die gleiche Idee wie die drei Autorinnen hatte? Vielleicht handelt es auch einfach eine naheliegende Metapher. Kolleginnen und Kollegen bestätigen mir das: Aufräumen und Überarbeiten haben tatsächlich viel gemeinsam, die Übertragung bietet sich nun einmal an. Wie dem auch sei, im Lichte meiner E-Mail von Mitte März 2016 („und konnte schon viel Nützliches für meine Arbeit mit den Studierenden herausziehen“) musste auch eine solche Erklärung unglaubwürdig klingen.
Letztlich kann ich nicht mehr zu 100 Prozent nachvollziehen, wie das alles zustande kam.
Was tun?
Ich trete die Flucht nach vorne an, denn ich will die Sache aus der Welt schaffen. Auf meine ziemlich zerknirschte E-Mail, wiederum an die eine der Autorinnen, mit der ich schon in Kontakt stand, folgt eine schnelle Antwort. Ein Auszug:
„Ich sage auch immer Studierenden: wir bemühen uns um Redlichkeit, aber im Rahmen dessen, was möglich ist. Und das, was Sie beschrieben haben (hab ich’s selbst erdacht oder woanders her) kennt sicherlich jede/r.“
Erleichterung und Entspannung setzen ein. Puh.
Eine Lehre für die Lehre
Neue Fragen tauchen auf.
Muss ich als Lehrende nicht mit gutem Beispiel vorangehen? Gerade wenn ich „Wissenschaftliches Arbeiten“ unterrichte? Und dann steht da ein Gastartikel mit einem solchen No-Go auf einer gut besuchten Website für die ganze (deutschsprachige) Welt sichtbar.
Würden nicht über kurz oder lang Studierende an mich herantreten und sagen „Sie, Frau Klein, das haben Sie aber schön abgeschrieben! Hätten Sie da nicht die Quelle angeben müssen? Hätten Sie nicht wissen müssen, dass das eine fremde Idee war? Hätten Sie das nicht prüfen müssen?“
Meine Gegenfrage wäre gewesen: „Ja, wie denn? Wie soll ich denn so etwas prüfen?“
Da sind wir genau an dem Punkt, an dem ich umgekehrt mit den Studierenden in der Lehrveranstaltung stehe. Manchmal fragen sie mich: „Woher soll ich denn wissen, ob die Inhalte, die ich in meinem Text niederschreibe, nicht schon mal jemand anders irgendwann geschrieben hat?“ Das ist, so meine Standardantwort, zunächst eine Frage der Belesenheit: Wie gut kenne ich mich in meinem Gebiet aus? Je mehr ich lese, desto besser kann ich wissen, welche Gedanken schon gedacht und vor allem schriftlich festgehalten wurden. Erstsemester sind hier im Nachteil gegenüber Studierenden, die bereits an der Abschlussarbeit sitzen. Sie bauen diese Belesenheit erst auf.
Ein weiterer Aspekt ist die Arbeitsweise mit der Literatur. Der Arbeitsprozess selbst kann auch „plagiatsgefährdet“ sein, wie Ulmi et al. schreiben (2014, Textdiagnose und Schreibberatung, Opladen & Toronto: Budrich, S. 216): „Die Autorin liest viel, schreibt vielleicht auch ein Journal, schreibt eigene Gedanken zum Gelesenen auf und entdeckt neue Zusammenhänge. Diese aber sind möglicherweise ganz ähnlich wie jene, die in einem früheren Text schon gestanden haben, nur hat die Autorin sie aufgrund ihres damaligen Wissensstandes noch nicht aufnehmen können – und jetzt kommen ihr die damaligen Erklärungen gewissermaßen als eigene Einsichten daher.“ Hier liegt es also an uns Lehrenden, wie wir lesen lehren.
Für die Lehre war mir die Angelegenheit eine Lehre. Denn es mag sein, dass ich vor diesem Vorfall auf einem hohen Ross saß, was die Quellenangaben anging. Ich dachte: Natürlich weiß man, was man woher hat, und gibt dann einfach die Quelle an. Mittlerweile bin ich deutlich offener für die Schwierigkeiten der Studierenden.
Die Aufmerksamkeit steigt beträchtlich, wenn ich diese Geschichte in der Vorlesung erzähle. Nun kann ich Ihnen jedoch schlecht raten, selbst ein Plagiat zu fabrizieren, um dieses dann zu Lehrzwecken zu verwenden. Sie dürfen daher gern meine Geschichte verwenden, wenn es der Sache dient.
Zum guten Schluss noch ein Hinweis: Die Überschrift dieses Blogartikels bezieht sich auf den sehr lesenswerten Artikel von Margaret Price (2002): „Beyond ‚Gotcha‘: Situating Plagiarism in Policy and Pedagogy“ in College Composition and Communication, Vol. 54, No.1. Ein wichtiger Punkt darin ist, dass die saubere Verarbeitung von Literatur den Studierenden nicht qua Leitfaden vermittelt werden kann, sondern nur in einem längeren Prozess des gemeinsamen Lernens und Schreibens.
Spätestens dann, wenn ich einen Hörsaal betrete, habe ich schon mehr oder weniger bewusst einige wichtige Erwartungen über meine HörerInnen festgelegt:
Sie sind meist jung, ca. 24 bis 28 Jahre alt.
Sie sind interessiert und arbeiten daher auch aktiv mit.
Sie wissen über Plagiate und akademische Unredlichkeiten kaum Bescheid.
Sie haben Angst etwas falsch zu machen.
Sie werden meine Wege danach kaum je wieder kreuzen.
Grundsätzlich sind diese Erwartungen oder Annahmen weder gut noch schlecht. Ähnlich den vier von Andrea Klein beschriebenen Studierendentypen kommt vieles durch meine Erfahrungen mit Studierenden, die ich in den letzten 15 Jahren gesammelt habe, fast automatisch zustande. Einiges projiziere ich auch aufgrund von Erfahrungen, die ich selbst als Studierende und Hörerin von Weiterbildungsangeboten gemacht hatte.
Tatsächlich beginnen einige der Erwartungen jedoch schon beim Aufbau des Unterrichtsdesign zu wirken: Zusätzlich zu dieser „Persona-“Entwicklung klärt man auch mögliches Vorwissen so gut es geht, feilt am Nutzen, den sich die TeilnehmerInnen mit nachhause nehmen können, je praktischer dieser am Ende ist, desto besser, man überlegt sich Übungen zum Trainieren und Auflockern usw.
Da ich viele extracurriculare Angebote biete und meine Gruppen meist nur für zwei bis acht Stunden ein Gefüge bilden, stelle ich mit meinen Vortragssettings natürlich einen Sonderfall dar. Doch auch wer Semester- oder gar Jahreskurse abhält, hat bevor es überhaupt losgeht, bestimmte Erwartungen oder Annahmen an die Hörenden. Und dann gibt es noch die Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen und Ängste der „Gegenseite“, der Studierenden an Sie. Häufig passen diese beiden Sets leider nicht ganz zusammen.
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in den Hörsaal?
Ich lade Sie ein, sich mit mir zusammen über Ihre Erwartungen im Bezug auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten und Zitieren einige Gedanken zu machen und neue Impulse für Ihren Unterricht mitzunehmen! Das Ziel ist zusammen mit der Vermittlung des Fachwissens auch die beiden Erwartungshorizonte der Lehrperson und der Studierenden näher zusammen zu bringen.
Ärgern Sie sich über die ganz jungen Studierenden (die „frisch G’fangten“ wie man in Österreich so schön sagt) und was die in der Schule heutzutage eigentlich noch lernen? Ordentlich paraphrasieren jedenfalls nicht. Oder die mitten im Bachelorstudium stehen, die offensichtlich immer noch keine Datenbank benutzen können oder wollen und gar Wikipedia zitieren, obwohl Sie es doch schon zig Male gesagt hatten das ja bleiben zu lassen? Oder über die kurz vor dem Abschluss, bei denen Sie der leise Verdacht beschleicht, die könnten vielleicht plagiiert haben, denn es liest sich plötzlich alles so verdächtig professionell?
Natürlich steckt hier überall ein Fünkchen Wahrheit dahinter. Lehrende haben es nicht einfach, Studierende aber auch nicht! Das Problem sind sehr häufig völlig unterschiedliche Erwartungsebenen von Lehrenden und Studierenden: Lehrende meinen womöglich, sie sollten eben viele inhaltliche Informationen schnell weitergeben, doch die Studierenden wollen von ihnen nur unterhalten werden. Studierende befürchten vielleicht, bevor sie in Ihre Vorlesung kommen, dass es sehr schwer werden wird, Sie viele Fremdworte verwenden werden und sie für dumm halten, wenn sie einmal eine Frage haben und darum letztlich ohnehin schon zum Scheitern verurteilt sind.
Vermutungen an die Realität annähern
Warnen möchte ich vor allem vor der Annahme, dass fortgeschrittene Studierende, die das erste oder zweite Semester bereits hinter sich haben, „auf jeden Fall“ zitieren können. Jein! Diese Basiskenntnisse sind natürlich in jedem Lehrplan enthalten, natürlich wissen Studierende sehr häufig darüber in der Theorie gut Bescheid, doch die eigene Anwendung klappt manchmal nicht so gut. Meine langjährigen Erfahrungen als präventive Plagiatsprüferin zeigen deutlich, dass viele Lehrende hier zu viel erwarten, womöglich hat man sich auch zu sehr auf den Unterricht von KollegInnen in den Semestern zuvor verlassen.
Für Sie als Lehrende bedeutet dies nicht jedes Mal wieder bei Null zu beginnen, doch sollten sie zu Beginn abklären und sicherstellen, dass sich alle auf annähernd dem selben Wissensstand bewegen. Und auch auf die Leistung der KollegInnen in den Semesterkursen zuvor soll man natürlich auch weiterhin vertrauen, doch Wiederholungen bzw. Aktivierung von bereits bekanntem Wissen ein- oder zweimal während des Semesters verfestigt dieses nur noch oder regt die Studierenden im Idealfall zu mehr Fragen bzw. zu genauerem Arbeiten an.
Als sehr gefährlich hat sich laut Rückmeldungen zahlreicher Studierender folgende Aussage erwiesen: „Das haben wir doch schon zig Mal wiederholt!“ Sagen Lehrende dies, getraut sich danach niemand mehr noch offen zuzugeben, sie/ er hätte es noch nicht verstanden. Mangelnde Mitarbeit ist vorprogrammiert, wer will sich schon gerne selbst peinlich bloßstellen? Wiederholen sollte ohnedies nicht im Sinne von 1:1 reproduzieren verstanden werden, sondern einen Umstand in jeweils unterschiedlichen Settings verstehen bzw. anwenden können. Ein Beispiel dazu – angenommen in Ihrem Fach werden direkte Zitate meist in nur einer gängigen Form dargestellt und mit einem Zitierstil gekennzeichnet. Genau so möchten Sie das auch von den Studierenden in deren Bachelor- bzw. Masterarbeit sehen. Einfach reproduzieren zu können würde bedeuten, Sie zeigen Ihren Studierenden drei Mal während des Semesters einen Artikel mit einem direkten Zitat.
Sie könnten Ihre Taktik für größere Wirkung jedoch auch etwas abändern:
Zeigen Sie ein direktes Zitat einmal zu Beginn als Wiederholung und Erinnerung davon, was Sie sich von den Studierenden erwarten schriftlich zu sehen. Dann weisen Sie im Laufe des Semesters bei Gelegenheit der Lektüre eines Fachartikels auf andere mögliche Schreibweisen eines direkten Zitates hin (gerne auch auf Zitatfehler, die in Publikationen übersehen wurden ). Studierende werden vermehrt darauf achten, wie etwas dargestellt wird. Ideal ist auch die Übung Studierende beispielsweise als Hausübung aktiv andere Formen von Zitaten suchen zu lassen. Vielleicht können Sie auch kurz erläutern, warum man die eine Form bevorzugt und andere Darstellungsformen ablehnt (sofern dies bekannt ist) oder lassen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Zitierstile (APA, Harvard, Chicago-Stil) diskutieren. Dies dauert jeweils nur wenige Minuten, doch die Studierenden verstehen so, dass Zitate und formelle Bedingungen wichtig und besonders IHNEN wichtig sind! Ein Zusatznutzen ist, dass Sie hierfür die eigene Fachliteratur verwenden und Studierende ganz nebenher auch damit vertrauter machen.
Sehr nützlich ist auch eine andere kleine Übung, die ich häufig mit Studierenden durchführe: Lassen Sie in nur 15 Minuten sammeln, welchen Nutzen oder „Vorteil“ gute ausgewählte und korrekt gesetzte Zitate für einen Text haben bzw. haben können. Sie werden bemerken, dass Studierende hier schon sehr ins Grübeln kommen könnten, aber dann doch sehr gute Ideen finden werden, wozu das Zitieren überhaupt dient. Da dieser Nutzen von Fach zu Fach etwas unterschiedlich sein kann, kann man dies durchaus auch mit bereits erfahreneren Studierenden wieder angesprochen und abermals ausgelotet werden.
In die Tiefe gehen
Neben den Zitationen ist ein weiterer Grund, warum viele Studierende mit wissenschaftlicher Literatur so ungern zu tun haben, auch, dass Fachbegriffe sie für Ungeübte zu schwer verständlich wirken lässt. Auch die Definition und Verwendung von Fachbegriffen sollten daher immer wieder einmal aktiv hinterfragt werden. Ich ertappe ich mich gelegentlich selbst dabei, mich über Wörter zu wundern:
„Das klingt doch so ähnlich wie …“
„Das schreibt man ja völlig anders, als ich vermutet hatte!“
„Das ist aber gar nicht was ich darunter verstehe, ich dachte eigentlich …“
Wiederholen Sie kurz aber immer wieder, was Sie unter wichtigen Begriffen verstehen. Kommen in Ihrer Vorlesung viele nicht selbsterklärende Fachbegriffe vor, lassen Sie ab der ersten Unterrichtsstunde nach Belieben ein „Vokabelheft“ bzw. ein Glossar (zum Beispiel individuell in Word oder Evernote bzw. kollaborative in Lernplattformen wie Moodle oder als gemeinsames Wiki) führen und eigene Beschreibungen dazu ergänzen. Dies fördert auch Paraphrasieren sehr gut!
Wenn Sie Befürchtungen hegen, die Studierenden werden die Definitionen ohnehin nur aus Wikipedia abschreiben, gestalten Sie eine kurze Paar- oder Gruppenübung daraus oder machen Sie eine gegenseitige Bewertung im peer review-Verfahren der Studierenden untereinander dazu möglich. Meist sind die Studierenden bei solchen Settings untereinander strenger als man annimmt! Je nach Wissensstand werden fortgeschrittene Studierende für sie persönlich noch nicht bekannte, wichtige Begriffe festhalten und ungeübtere Studierende können ebenso auf ihrem Vorwissen aufbauen und sich rascher weiterentwickeln. Zusätzlich gehen Sie in die Tiefe Ihres Fachs und regen zu mehr Diskussionen an, je mehr Menschen „Ihre Sprache“ verstehen und sprechen können.
Apropos Plagiate vermeiden: ALLE diese Übungen dienen zur Vermeidung von formellen Fehlern, Sie müssen wirklich KEINE „Spezialübungen“ (Übungen, die unbedingt für die Vermeidung von Plagiaten erforderlich sind) durchführen! Plagiate entstehen unter anderem hauptsächlich durch mangelnde Recherchekenntnisse, zu wenig Umgang mit wissenschaftlicher Literatur, Ungeübtheit beim Zitieren, nicht genug aktiv wissenschaftlich Arbeiten und Schreiben und falsche Erwartungen an den Unterricht und die Abschlussarbeit – an allen diesen Punkten können Sie mit Übungen ansetzen!
Aktivierende Methoden für besseres Wissenschaftsverständnis
Der fromme Wunsch alle Studierenden sind auch interessiert und arbeiten daher aktiv mit, geht in meinen Veranstaltungen sehr oft in Erfüllung. Allerdings biete ich wie erwähnt auch extracurriculare Veranstaltungen, zu denen man sich als Studierende selbst völlig ohne Zwang einteilt. Manche kommen auch mit ganz konkreten Fragen zu Zitaten und Plagiaten, sind also schon persönlich im Thema involviert, das kann man natürlich nicht für jeden Lernstoff erwarten.
So ist und bleibt eine der großen Klagen vieler Lehrender die mangelnde Mitarbeit und das vermeintlich oder tatsächlich fehlende Interesse am Lehrstoff. Alle werden Sie leider nicht immer mitreißen können und Interesse drückt sich auch nicht immer in zahlreichen Fragen aus. Sei’s drum! Aktivierende Methoden im Unterricht einzusetzen ist allerdings alleine schon deshalb so nützlich, weil auch die Lehrenden sich wieder neu aktivieren, sich anders mit dem Lehrplan auseinandersetzen, knifflige Fragen suchen – sozusagen eine „win-win-Situation“ für alle Seiten!
Frontalunterricht ist ohnedies schon länger sehr verpönt (obwohl er für manche Lernsettings durchaus seine Berechtigung hat, wenn auch nicht unbedingt als 4-stündige Blockvorlesungen), Mitarbeit der Studierenden (in welcher Form auch immer festgestellt) für einige Veranstaltungsformen sogar Pflicht.
Als Studierende fand ich es immer sehr spannend Details selbst entdecken zu können, beispielsweise fand ich bei Recherchen zum Lernstoff immer toll zu erfahren, wie ForscherInnen früher auf Erkenntnisse gekommen sind, von denen wir heute so selbstverständlich ausgehen können. Gleich drängten sich tiefergreifende Fragen auf:
Warum ist das „Pflichtstoff“, was ist so speziell daran?
Wie sind die damals auf so etwas gekommen (häufig war es purer Zufall)?
Welches Vorwissen hatten sie eigentlich selbst schon?
Womit hängt das noch zusammen?
Welche Mittel hatten sie zur Verfügung (sicher nicht die, die wir heute haben)?
Was war 50, 100, 200 Jahre später los?
Es sind diese Geschichten, die das Hirn sehr gut anregen weiterzudenken „Was wäre, wenn WIR nun xy probieren würden?“. Dieses „wissenschaftliche Storytelling“, dieses Einflechten anregender Geschichten bzw. anderer Blickwinkel, motiviert sich mit dem Lernstoff näher auseinandersetzen zu wollen. Daher ist eine der wichtigsten und schwierigsten Fragen für mich und viele Lehrende das schlichte „Warum?“
„Aber das kann man doch alles in Wikipedia nachlesen!“, sagen Sie? Ja, schon! Viele Lehrende empfinden das Internet und hier vor allem Wikipedia tatsächlich als sehr kontraproduktiv und sogar plagiatsfördernd, möchten die Studierenden am liebsten völlig loseisen davon. Um ehrlich zu sein, ihnen die Nutzung zu verbieten bringt nichts, besonders weil es schlicht eine Realität geworden ist heutzutage Inhalte zunächst meist online zu suchen. Wieso dann nicht gleich gemeinsam aktiv nutzen? (Siehe auch: Wikipedia als Quelle?)
In Kombination mit einer weiteren sehr häufigen Vermutung nämlich, die man bei Gelegenheit auch überprüfen bzw. zur Aktivierung nutzen kann: Studierende können mit den vielen Online-Möglichkeiten gut umgehen und verstehen wie effiziente Recherche funktioniert und Inhalte korrekt weiterverwendet werden sollten.
Lassen Sie stichprobenhaft Schlagworte in unterschiedlichen Quellen finden oder diskutieren Sie ausgewählte Wikipedia-Artikel zu Themen Ihres Faches anhand folgender Fragen:
In wie weit sind die Informationen in Medium xy korrekt?
Welche Unterscheide zeigen sich im Vergleich von Medien?
Welche Informationen/ Aspekte fehlen in der gefundenen Definition/ Beschreibung?
Gibt es Einflüsse auf die AutorInnen (Werbung, Naheverhältnisse, Parteiinteressen, usw.), die den Artikel „gefärbt“ bzw. gar verfälscht haben könnten?
Wie könnte man das neutralisieren?
Wie könnte man das besser formulieren?
Scheuen Sie sich also nicht noch mehr „unbequeme“ Fragen, also solche, auf die auch Sie keine endgültige Antwort wissen, zu stellen und gemeinsam mit den Studierenden durchzudenken. Studierende sind dafür meist sehr dankbar, auch weil Lehrende damit nahbarer werden, ExpertInnen nicht die „Übergötter“ bleiben, sondern eine Fehlerkultur entsteht, die im Hochschulbereich häufig dringend nötig wäre zu etablieren.
Standpunkt und Blickwinkel – Verschieben bringt Verständnis
Denn Hypothese und Falsifizierung, Argument und Gegenargument, und viele andere gewichtige Wortpaare wie diese sind in der Wissenschaft überall vertreten. Für Studierende ist jedoch oft nicht wirklich einsichtig sich für eine Bachelorarbeit oder andere Abschlussarbeit ausgiebig zu bemühen: sie sind keine wichtigen WissenschafterInnen, sie stellen keine tollen neuen Hypothesen auf, entwickeln kaum praktische Anwendungen, niemand liest diese Arbeit dann, es ist kein Erkenntnisgewinn darin auszumachen usw. Manche plagiieren dann aus Frust, Faulheit oder Zeitdruck.
Studierende gehören tatsächlich und gefühlt nicht zum Wissenschafts,- sondern zum Lehrbetrieb, stehen jedoch an der Schwelle von einem zum anderen. Ja, eine Bachelor- oder Masterarbeit wird wohl kein Lebenswerk werden, das ist jedoch auch kein vernünftiger Anspruch an eine Bachelor- oder Masterarbeit! Studierenden während des Studiums daher gelegentlich zu zeigen, dass gut ausgewählte und zusammengestellte Zitate, gekonnt argumentierte Zusammenhänge und knackig formulierte Texte eine Freude zu lesen sind, es erlernbar ist sie zu bilden, von Cleverness und Können zeugen und somit erstrebenswert sind, kann manche noch zu besseren Abschlussarbeiten anspornen und auch Plagiaten und Co. einen Riegel vorschieben.
Natascha Miljković ist Inhaberin der Firma „Zitier-Weise“, Agentur für Plagiatprävention (www.plagiatpruefung.at), Naturwissenschaftlerin, Wissenschaftsberaterin, Educational Counsellor, Lektorin an österreichischen und internationalen Bildungseinrichtungen, Autorin, Editorin und präventive Plagiatprüferin.
Sie analysiert und berät Bildungseinrichtungen zu akademischen Unredlichkeiten, führt Hochschul-Strategieentwicklungsprozesse durch und unterrichtet, wie man wissenschaftliche Integrität fördern kann. Weiters beschäftigt sie sich mit wissenschaftlich Arbeiten, writing scientific English, Karriereentwicklung für Akademiker, Self Branding in den Wissenschaften u. v. m. Ihren Blog finden Sie hier.
Frau Miljković, Sie beschäftigen sich seit einigen Jahren intensiv mit akademischer Redlichkeit und haben im Jahr 2012 in Wien eine Agentur für Plagiatprävention gegründet, „Zitier-Weise“. Was hat Sie dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen?
Als Naturwissenschaftlerin habe ich viele Jahre zahlreiche Projekte an Hochschulen in Österreich und im Ausland geplant und durchgeführt. Aus dieser Zeit stammt viel von meinem praktischen Wissen um Projektmanagement, etliche Weiterbildungen dazu folgten.
Zudem hatten mich Wissenschaftsethik und Wissenschaftstheorie immer schon begeistert, das Dahinterschauen, das finde ich sehr inspirierend. Nachdem ich ab 2010 ein zweijähriges Projekt an einer Hochschule in Wien zur Implementierung einer internen Stelle für Plagiatsprüfung leitete, wollte ich unbedingt in diesem Gebiet bleiben und mein Fachwissen zum Thema auch weiterhin zur Verfügung stellen.
Wie viele Kolleginnen und Kollegen haben Sie eigentlich in Österreich?
Das ist sehr überschaubar! Hauptberuflich arbeitend, wie ich das mache, kenne ich niemanden. Es gibt einzelne Personen, die sich aus unterschiedlichen Fachrichtungen kommend in ihrem Gebiet mit akademischen bzw. wissenschaftlichen Unredlichkeiten auseinandersetzen – Juristen, Didaktiker.
An Hochschulen findet man natürlich die offiziell Zuständigen, meist müssen Institutsvorstände oder die Lehrenden ein Auge auf Abschlussarbeiten und deren Plagiatsprüfungen haben. Diese arbeiten allerdings nur kontrollierend und führen meist keine vollständige Plagiatsprüfung durch. Schließlich kommen vereinzelt noch einige Schreibtrainer vor, die gelegentlich auch eine Plagiatsprüfung durchführen. Ein kleiner, aber feiner Kreis an Expertinnen und Experten also!
Welche Unterschiede sehen Sie zu anderen Ländern? Ist die Situation in Deutschland anders als in Österreich? Was haben unsere andere Länder voraus, vor allem die USA?
In Deutschland ist die Situation, was hauptberuflich Plagiatsprüfende betrifft, ähnlich. Hie und da gibt es Agenturen, die nach dem zu Guttenberg-Skandal entstanden sind. Einen großen Unterschied mache ich bezüglich „Plagiatsjägern“ aus, die diversen Plattformen freuen sich in Deutschland doch einiger Beliebtheit. Dieses aktive Nachjagen ist in Österreich etwas verpönt (was nicht bedeutet, dass nicht auch viele der zumeist anonymen „Plagiatsjäger“ Österreicher sind).
Im anglo-amerikanischen Raum sieht es komplett anders aus, daher auch meine Berufsbezeichnung des Science Counsellor bzw. Academic Integrity Officer, eine deutschsprachige Entsprechung gibt es dafür (noch) nicht. Man setzt sehr auf Prävention anstatt wie bei uns in Europa eher auf Aufdeckung von Zuwiderhandlungen. Daher findet man an vielen Hochschulen in den USA und Großbritannien standardmäßig hauptberuflich tätige Berater für akademische Redlichkeit. Ich sehe den Trend bei uns langfristig auch in diese Richtung gehend, die derzeitige Situation zu belassen, wäre fahrlässig.
Wenn Sie Arbeiten prüfen – finden Sie lieber etwas, oder finden Sie lieber nichts?
Das ist sehr leicht zu beantworten – am liebsten finde ich nichts! Wobei das relativ ist, denn im Grunde liefert jede Plagiatsprüfung Textähnlichkeiten. Das ist ganz normal, vor allem die Literaturangaben in den Texten, Fußnoten und im Verzeichnis liefern natürlich viele „false positives“. Null bis fünf Prozent Ähnlichkeit finde ich sogar etwas verdächtig, da könnte es nämlich sein, dass jemand schon an der Arbeit „herumgedoktert“ hat, und zwar schlecht.
Was geht in Ihnen vor, wenn Sie fündig werden?
Bei den weniger gut erstellten Abschlussarbeiten tut es mir sehr leid für die Studierenden, denn da ist offensichtlich etwas mächtig schief gelaufen. Ohne etwas schön reden zu wollen, aber es gibt für so etwas viele Gründe! Häufig hat es an Zeit gemangelt, gut, daran sind viele selbst Schuld, beginnen zu spät zu schreiben usw. Andererseits weiß ich von Bekannten, Freunden sowie von Interviews mit Kunden, dass es oft auch an professioneller Betreuung gemangelt hat. Die Studierenden tun ihr Bestes, aber so gänzlich ohne Anleitung kann das ungünstig verlaufen.
Weiters können Fehlannahmen zum wissenschaftlichen Erkenntnis- und Schreibprozess dahinter liegen. Schwer zu sagen, was im Einzelfall passiert ist! Ich kann anhand der Plagiatsprüfung unterstützen und aufzeigen, wie die Studierenden eine formell bessere Arbeit machen können, eben indem sie beispielsweise Zitate gründlicher einarbeiten. Wenn sie bei mir ankommen und eine Überprüfung wollen, ist es in jedem Fall schon höchste Eisenbahn, meist ein, zwei Wochen bis einige Tage vor Abgabe, für viele der letzte Ausweg doch noch was Ordentliches abzugeben.
Nur, sehr schlechte Arbeiten ärgern mich wirklich! Da ist fast immer absichtlich geschlampt worden, sorry, das kann man auch mit viel Wille für Verständnis nicht mehr schön reden. Da tun mir die Lehrenden leid, die sich damit herumplagen müssen. Schade, um die vergeudete Zeit und den ganzen Aufwand.
Beeinflussen Plagiatsskandale Ihre Arbeit? Wie sehr greift deswegen eine gewisse Paranoia bei Studierenden und Wissenschaftlern um sich?
Leider ja! Aus den Kundengesprächen weiß ich, dass viele Studierende Angst haben, das war bis vor diesen Skandalen nicht so. Sehr viele wissen gar nicht, ob und wie an ihrer Hochschule plagiatsgeprüft wird. Eigentlich unvorstellbar im Informationszeitalter! Die meisten sind sehr verunsichert, besonders was unabsichtliche Fehler betrifft.
Für mich sind diese Skandale sehr zweischneidig, zum Einen bekommt die Wissenschaftsethik dadurch deutlich mehr Aufwind, es wird mehr diskutiert, was ich sehr positiv finde. Das Thema ist wirklich lohnenswert, alle Wissenschaftler sollten sich über das wissenschaftliche Arbeiten an sich mehr Gedanken machen dürfen. Andererseits entstehen bei mangelnder Aufarbeitung und geringer Informationsweitergabe an die Studierenden eben diese Ängste. Das wäre leicht vermeidbar! Zudem kommt dem Aufdecken dadurch viel mehr Aufmerksamkeit als der Prävention zu.
Wissenschaftler sind ebenfalls verunsichert, in meinen Workshops mit Lehrenden wird mir regelmäßig berichtet, wie sehr sie selbst sich auch mit der mangelnden Information und oftmals fehlenden Strategie ihrer Hochschulen herumschlagen. Vieles wird von Fall zu Fall im stillen Kämmerlein abgearbeitet. Ich erlebe Frust an allen Ecken und Enden, aber auch sehr viel Wille etwas zu verbessern, das motiviert mich sehr!
Sowohl in Österreich als auch in Deutschland müssen vielerorts bereits in der weiterführenden Schule größere schriftliche Arbeiten mit Quellennachweisen angefertigt werden. Inwiefern prägt das bei den Schülern das Vorverständnis von Wissenschaft und Wissenschaftlichem Arbeiten?
Richtig! In Österreich ist dies die Vorwissenschaftliche Arbeit, eine neue schriftliche Abschlussarbeit für das Abitur, die nach den Grundsätzen des wissenschaftlichen Arbeitens erstellt werden soll. Auch sogenannte „Diplomarbeiten“ an höheren berufsbildenden Schulen gehen in diese Richtung. Grundsätzlich ist diese Form der Prüfung sehr lehrreich, da die Jugendlichen länger an einem Projekt arbeiten und sich unter Anleitung der Lehrenden intensiver mit dem Wissenserwerb auseinandersetzen.
Aus meiner Arbeit mit Schülern und Mittelschul-Lehrenden weiß ich, dass jedoch auf beiden Seiten große Überforderung herrscht. Theoretisch ist alles klar, doch die Ausführung ist doch etwas komplett Neues. Was heißt überhaupt „vorwissenschaftlich“? Welche wissenschaftlichen Prinzipien sind eigentlich genau gemeint? Eine Lehrerin fragte mich vor kurzem in einem Workshop aufgebracht „Was muss ich denn noch alles vermitteln?!“ In Wirklichkeit ist nichts davon neu, nur kondensierter. Man muss den Schülern nun die Recherche nach Informationen und die Bewertung von gefundenen Inhalten etwas genauer erläutern, nicht alles glauben was man findet, hinterfragen lernen, Abläufe für Interviews und Experimente planen und dokumentieren lehren usw. Durchaus herausfordernd also, aber auch sehr spannend! Ob es die Sicht auf Wissenschaft ändern wird, wird erst die Zukunft zeigen.
Wie hat Ihre Tätigkeit als Plagiatprüferin Ihre Lehre verändert?
Nur durch meine mehrschichtige Tätigkeit bestehend aus analysieren, plagiatsprüfen und lehren, kann ich die aktuellsten und wichtigsten Themen mit den Teilnehmern besprechen. Oft ist auch das Sichtbarmachen von Hintergründen der jeweils anderen Seite nötig.
Lehrenden ist zum Beispiel oft nicht bewusst, dass das, was sie zum wissenschaftlich Schreiben lehren, von den Studierenden nicht so ohne weiteres direkt in die Praxis übersetzt werden kann. Viele würden ein kurzes Feedback benötigen, was in vielen Fächern großem Zeitmangel zum Opfer fällt. Studierende fragen mich sehr häufig, was mit Paraphrasieren nun wirklich genau gemeint ist. Gehört haben sie es, sie machen es auch, aber es sagt ihnen ja niemand, ob sie es auch richtig machen. Besonders mangelhaftes Paraphrasieren, also zu nahe am Original zu bleiben, ist definitiv eine große Fehlerquelle bei der Entstehung von Plagiaten!
Meine Vorgehensweise praxisnahe vorzutragen, löst viele Aha-Momente bei meinen Teilnehmern aus. Die Rückmeldungen, die ich zu meinen Lehraufträgen bekomme, sind dementsprechend toll, was mich wirklich sehr ehrt! Ich liebe es zu unterrichten!
Zum Abschluss: Ihr größter Wunsch an die Dozierenden an den Hochschulen?
Bleiben Sie dran und reden Sie mit! Nur durch Infragestellen und regelmäßiges Diskutieren kann man Probleme mit akademischer Integrität bearbeiten. Haben Sie außerdem Mut auch Fehler zu besprechen, wenn geht auch zu publizieren. Das alles stellt für mich die Quintessenz von Wissenschaft und wissenschaftlicher Integrität dar!
Frau Miljković, herzlichen Dank für dieses aufschlussreiche Interview!
Natascha Miljković ist Inhaberin der Firma „Zitier-Weise“, Agentur für Plagiatprävention (www.plagiatpruefung.at), Naturwissenschaftlerin, Wissenschaftsberaterin, Educational Counsellor, Lektorin an österreichischen und internationalen Bildungseinrichtungen, Autorin, Editorin und präventive Plagiatprüferin.
Sie analysiert und berät Bildungseinrichtungen zu akademischen Unredlichkeiten, führt Hochschul-Strategieentwicklungsprozesse durch und unterrichtet, wie man wissenschaftliche Integrität fördern kann. Weiters beschäftigt sie sich mit wissenschaftlich Arbeiten, writing scientific English, Karriereentwicklung für Akademiker, Self Branding in den Wissenschaften u. v. m. Ihren Blog finden Sie hier.