Schreiber: Das pralle Leben

Schreiber, Birgit (2017): Schreiben zur Selbsthilfe. Worte finden, Glück erleben, gesund sein. Berlin: Springer.

Preis: 19,99 Euro

 

Überblick über den Inhalt:

  • Einleitung
  • Schreiben hilft – Psychologische Grundlagen
  • Die Wirkstoffe im Heilmittel Schreiben
  • Vergangenheit anders erzählen
  • Der zerrissene Faden – nach einem Trauma anknüpfen
  • Die Gegenwart meistern
  • Wünsche verwirklichen und selbstbewusst in die Zukunft gehen
  • Ausblick: Nach dem Schreiben ist vor dem Schreiben

 

Schreiber: Das pralle Leben

Erster Eindruck: Ein kleines, feines Buch liegt vor mir. 150 Textseiten, luftig im Layout, angenehm und einladend.

Zweiter Eindruck: Dieses kleine, feine Buch hat es in sich. Es steckt voller Schreibübungen, die mich eine gute Weile beschäftigen werden.

„Ein Workshop in Buchform“

„Ein Workshop in Buchform“, so schreibt es Johanna Vedral im Geleitwort. Und es stimmt: Beim Lesen fühlte ich mich direkt angesprochen, als ob ich gerade an einem Workshop teilnehmen würde und erklärt bekäme, was als nächstes zu tun ist. Ich kann es kaum erwarten, die Übungen und das Online-Zusatzmaterial auszuprobieren.

Birgit Schreiber, Seminarleiterin, Journalistin, Schreibcoach und Biographieforscherin, kommt von der Schreib- bzw. Poesietherapie und legt mit „Schreiben zur Selbsthilfe“ einen Begleiter für all jene vor, die die Kraft des Schreibens gern im Alltag und in Lebenskrisen für sich nutzen möchten.

Wo sind da die Berührungspunkte mit dem wissenschaftlichen Schreiben? Dazu weiter unten mehr. Zunächst bleiben wir noch beim Grundsätzlichen.

Verführt zum Schreiben

In einem leichten und lebendigen Schreibstil wendet sich die Autorin an ihre Leserschaft. Alle Übungen sind als Einladung formuliert, individuelle Herangehensweisen und Lösungen sind ausdrücklich willkommen. Da will einem also niemand ein Patentrezept aufdrücken. Das macht die Lektüre sehr angenehm, Birgit Schreiber verführt im besten Sinne zum Schreiben. Denn auch ein grundsätzlich schreibwilliges Publikum benötigt wohl dann und wann gezielte Impulse. Solche findet es hier in hilfreicher Art und Weise.

Wissenschaftlich fundiert

Das Wissenschaftlerinnen-Herz schlägt höher, weil das Buch nicht, wie so viele andere, einfach nur eine Aneinanderreihung von Tipps und Übungen enthält, sondern auch gleich die theoretischen und empirischen Hintergründe dazu liefert. Alles ist fundiert und mit Quellen belegt. Dennoch ist das Buch auch für Fachfremde leicht zugänglich. Die vielen Zitate und beispielhaften Textauszüge, entweder aus der Literatur oder von Workshop-Teilnehmern, machen das Gesagte zudem lebendig und lebensnah.

Welchen Studierenden kann man das Buch empfehlen?

Was hat das alles nun mit unserem Thema, dem wissenschaftlichen Arbeiten, zu tun? Was sollen Studierende mit dem Buch anfangen?

Vorweg: Es ist sicherlich kein Buch für die breite Masse an Studierenden. Es eignet sich vor allem für jene, die offen sind für das Schreiben und auch die Bereitschaft mitbringen, eigenständig Schreibübungen durchzuführen. Einen Bedarf dafür kann ich mir gut vorstellen: Generell werden die Anforderungen und der Druck im Studium zunehmend als hoch empfunden, wie Befragungen immer wieder zeigen. Außerdem lassen sich besonders Umbrüche wie der Übergang von der Schule zum Studium oder die Endphase des Studiums mit ihren Unsicherheiten (Prüfungen, Karriereplanung) durch Schreiben gut begleiten und verlieren dadurch etwas von ihrem Schrecken.

Was bringt das Buch für den Einsatz in der Lehre?

Die angebotenen Übungen reichen weit über das hinaus, was in regulären Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten thematisiert wird (und werden sollte) – das pralle Leben eben. Bestimmte Übungen helfen bei der Erkenntnis, wohin man will und was einem wirklich wichtig ist. (Studien-)Motivation und Ziele könnten so ergründet werden. Wir bewegen uns hier also in einem hochinteressanten Feld. Diese Themen können jedoch nicht einfach en passant bearbeitet werden, sondern bedürfen kompetenter Anleitung und einer sinnvollen Einbettung in das Curriculum.

 

Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

 

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